Τσιχράντα και Φίλια: Οικιστικά, απογραφικά και οικονομικά στοιχεία (1548-1621)

Δρ. Στρατή Αναγνώστου, ιστορικού

Σύμφωνα με το οθωμανικό κατάστιχο απογραφής του 1548, η Τσιχράντα ήταν ένα χωριό, που διέθετε 175 χριστιανικές φορολογικές εστίες, δηλ. 91 οικογένειες (hane), 69 άγαμους, 15 χήρους/χήρες, καθώς και 3 έγγαμους μουσουλμάνους. Αν θεωρήσουμε, όπως προτείνουν οι ειδικοί της περιόδου, ότι  οι  φορολογικές εστίες της εποχής αποτελούνταν από 4 με 5 μέλη, τότε προκύπτει ότι ο συνολικός πληθυσμός της Τσιχράντας ήταν περίπου 500 με 600 κάτοικοι.

Τσιχράντα 2017
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Tsichrada und Filia: Wohn- Register- und Wirtschaftsdaten (1548-1621)

von Stratis Anagnostou, Historiker

Ende 2016 brachte uns die Entdeckung wertvoller Hinweise zur neueren Geschichte von Lesbos, dank der Buchveröffentlichung des Wissenschaftlers für Osmanische Zeitgeschichte, Konstantinos Kampouridis, mit Titel: „Die Insel Lesbos im 16. Jahrhundert. Wirtschaft und Bevölkerung. Das osmanische Geschäftsbuchregister von 1548“. In dem besagten Geschäftsbuch findet sich unter anderem ein Register über Daten zu Bevölkerung und landwirtschaftliche Produktion des Dorfes Tsichrada oder Kechrada (Kehranda, wie es im Geschäftsbuch lautet). Dieser Ort gehörte in jener Epoche zu der Nahiye (erweiteter Gemeindebezirk) Molybos, während es heutzutage gemäß der Volkszählung von 2011 mit 32 ständigen Einwohnern lediglich der am Meer gelegene Ortsteil des Dorfes Filia ist (im gleichen Jahr wurden in Filia 685 ständige Bewohner registriert).

Tsichranta 2017
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Teppiche

Noch unverheiratete junge Mädchen webten aus der Wolle der Schafe ihres Vaters, nachdem sie gesponnen und mit Pflanzenfarben gefärbt wurde, Teppiche für ihre Aussteuer. In fast jedem Haushalt gab es einen Webstuhl. Die Fertigkeiten dafür erlernten sie von der Mutter und Großmutter, die Muster und Verzierungsarten waren unter den Frauen im Dorf bekannt. Wurde für die Hochzeit ein neues Haus gebaut, waren die Teppiche für die Räume oft schon fertig und die Baumeister hatten sich bei den Maßen der Wohnräume nach denen der Teppiche zu richten.

Foto: Museum Filia
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Teekanne mit Stövchen

Teekanne mit Stövchen, ohne Gebrauchsspuren, hergestellt in Smyrni von „Elia Gamon“. Die dekorative Aufschrift „Bonne Nuit“ („Gute Nacht“) deutet auf eine Nachahmung europäischer Teetradition hin. Vermutlich war es ein Mitbringsel, mit dem die kosmopolitische Elite Wohnräume dekorierte. Die griechische Bevölkerung trank im Allgemeinen keinen schwarzen Tee, sondern Kräutertee oder Kaffee.

Teekanne mit Stövchen. Foto: Museum Filia

Spuren von Luxus

von Katrin Swoboda

Das hübsche Schächtelchen mit dem Iris-Blumenmuster ist leer. Ein Parfümfläschchen wird darin gewesen sein. Azurea nämlich ist ein „Parfum für Damen“ mit „blumigen Noten“ aus dem Hause L.T. Piver.
Dieses Haus zählt zu den ältesten französischen Parfümherstellern, das bis heute seine legendären Düfte produziert.

Foto: Museum Filia
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Seidenkleider um 1900

von Ulrike Krasberg

Die Garderobe der Damen der Karagianopoulos-Familie umfasste auch exquisite Roben für festliche Anlässe. Ob diese Kleider anlässlich von Dorffesten in Filia getragen wurden oder ausschließlich bei gegenseitigen Einladungen der Oberschicht (den Archontenfamilien) in den Dörfern der Insel zu exklusiven Ereignissen, wissen wir nicht.

Seidenkleid mit Cul de Paris. Foto: Museum Filia
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Seidene Taschentücher

Die weniger wohlhabenden Familien im Dorf konnten sich keine Seidenkleider oder seidene Unterwäsche nähen lassen. Aber es gab den Brauch Taschentücher aus feinem Seidentuch zu besonderen Gelegenheiten zu verschenken. Das konnte zum Osterfest sein, zu Taufen, Hochzeiten und ähnlichen Anlässen. Auch Männer bekamen solche Taschentücher, zur Hochzeit zum Beispiel. Die selbstgenähten Taschentücher wurden mit einem Blumenmuster bestickt oder mit dem Namen der oder des Beschenkten.

Foto: Museum Filia
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„Schicksalsbild“

Die ästhetische Gestaltung des Hauses war Sache der Frauen. Mit ihren Fähigkeiten Teppiche, Gardinen und gestickte Bilder herzustellen, konnten sie Ansehen unter den Frauen des Dorfes gewinnen. Einen solchen Wandbehang mit dem gestickten Spruch „Seinem Schicksal kann niemand entgehen“ gab es in vielen Häusern, ebenso gestickte biblische Motive, und seit der Gründung des griechischen Nationalstaats auch Motive aus antiken griechischen Epen

Gesticktes Wandbild: „Man kann dem Schicksal nicht entfliehen“. Foto: Museum Filia
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Petroleumlampen

von Anja Antony

Das Erste, was ich von Filia sah, war Licht. Das Taxi aus Mytilini fuhr in der Nacht meiner Ankunft die Passtrasse hinunter und im Talkessel weit unter uns leuchteten einige Lichtpunkte schwach in der Dunkelheit. Das Dorf hielt sich zurück in der Beleuchtung, es zeigte ein verhaltenes Glimmen seiner Lichter, ganz so wie es sich für ein verstecktes Bergnest gehört, welches einst in einem Talkessel, fern der Küste, Schutz vor Piraten und Seeräubern suchte.

Kafeneia bei Nacht. Foto: A. Antony, 2015
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ΝΕΟΤΕΡΑ ΣΤΟΙΧΕΙΑ ΓΙΑ ΤΑ ΤΟΠΙΚΑ ΝΟΜΙΣΜΑΤΑ ΑΝΑΓΚΗΣ ΤΗΣ ΛΕΣΒΟΥ

Σάββα Κ. Κωφόπουλου – Στρατή Ι. Αναγνώστου

Κοινή είναι η αντίληψη  όλων των ασχολουμένων με τα τοπικά νομίσματα ανάγκης  που κυκλοφόρησαν από διάφορες κοινότητες στις τελευταίες δεκαετίες της Οθωμανικής Αυτοκρατορίας, ότι ελάχιστα απ’ αυτά έχουν διασωθεί.

Notgeld (parades). Foto: Museum Filia
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