Knochen für die Ewigkeit

von Ulrike Krasberg

“Xanthipi ist nicht zuhause, sie ist auf dem Friedhof! Sie lassen doch heute Petros exhumieren!” Die Nachbarin steht in ihrem Hoftor. Sie hat mich vor Xanthipis Haus gesehen und gegen das Hoftor klopfen und rufen hören. Ich mache mich auf den Weg zum Friedhof, der etwas außerhalb des Dorfes liegt.

Lesbos Filia Friedhof Knochen Μουσείο Φιλιά Λέσβου
Exhumierte Knochen. Foto: U. Krasberg, 2018
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“Hintenrum oder über die Agora?” Impressionen von Filia

von Ulrike Krasberg

Wenn man bei Google-Maps den Satellitenblick auf Filia wählt, fällt zuerst das riesige weiß schimmernde Rechteck des Fußballplatzes ins Auge. Etwas unverhältnismäßig für ein Dorf von mittlerweile nur noch 650 Einwohnern (1980 waren es noch knapp eintausend). Der Platz liegt etwas außerhalb des Dorfes, dessen dicht an dicht gedrängten Häuser und engen Gassen aus der Satellitenperspektive gut erkennbar sind.

Die agorá von Filia 2015
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Eine alte Tradition der Frauen: Seidenproduktion

von Ulla und Norbert Fink

Die Seidenraupenzucht hat in Filia eine lange Tradition. Für die Seidengewinnung benötigt man die Eier des Seidenspinners (Bombyx mori), Wärme zum Ausbrüten und Blätter des Maulbeerbaums zur Ernährung der Seidenraupen. Diese schlüpften nach 10-15 Tagen aus. Innerhalb von 30-35 Tagen häutet die Raupe sich viermal. Sie hört dann auf zu fressen und spinnt sich in einen Kokon ein. Bevor sie ein Schmetterling wird, wirft man den Kokon in heißes Wasser, um den Faden zu gewinnen, der und 3-4000 Meter lang ist. Dieser wird zu Stoffen gewebt. 

Meropi
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