Von Athen ins Dorf und zurück

von Ulrike Krasberg

Die enge Verbindung zwischen Athen und den Herkunftsdörfern ihrer Einwohner stellt sich zum Beispiel so dar: Andromachi, meine Nachbarin im Dorf auf Lesbos, hatte – als älteste Tochter – bei ihrer Hochzeit wie es traditionell üblich ist, das Elternhaus vererbt bekommen. Ihre jüngere Schwester Despina ging aus Geldmangel leer aus.

Dorfleben auf der Gasse. Foto U. Krasberg, 1983
„Von Athen ins Dorf und zurück“ weiterlesen

Neo Vitam

von Ulrike Krasberg

Vor etlichen Jahren beobachtete ich einen Dialog zwischen zwei älteren Bauern im Dorf. Sie kamen die Gasse vor meinem Haus herunter und blieben zufällig vor meinem offenen Hoftor stehen, vertieft in ein Gespräch. Als ich zum dritten Mal das Wort Neo Vitam  (eine Margarine-Marke) hörte, erweckten sie meine Aufmerksamkeit.

Gasse in Filia, 2017
„Neo Vitam“ weiterlesen

Knochen für die Ewigkeit

von Ulrike Krasberg

“Xanthipi ist nicht zuhause, sie ist auf dem Friedhof! Sie lassen doch heute Petros exhumieren!” Die Nachbarin steht in ihrem Hoftor. Sie hat mich vor Xanthipis Haus gesehen und gegen das Hoftor klopfen und rufen hören. Ich mache mich auf den Weg zum Friedhof, der etwas außerhalb des Dorfes liegt.

Lesbos Filia Friedhof Knochen Μουσείο Φιλιά Λέσβου
Exhumierte Knochen. Foto: U. Krasberg, 2018
„Knochen für die Ewigkeit“ weiterlesen

“Hintenrum oder über die Agora?” Impressionen von Filia

von Ulrike Krasberg

Wenn man bei Google-Maps den Satellitenblick auf Filia wählt, fällt zuerst das riesige weiß schimmernde Rechteck des Fußballplatzes ins Auge. Etwas unverhältnismäßig für ein Dorf von mittlerweile nur noch 650 Einwohnern (1980 waren es noch knapp eintausend). Der Platz liegt etwas außerhalb des Dorfes, dessen dicht an dicht gedrängten Häuser und engen Gassen aus der Satellitenperspektive gut erkennbar sind.

Die agorá von Filia 2015
„“Hintenrum oder über die Agora?” Impressionen von Filia“ weiterlesen