καλως ωρίσατε…
…..auf der Seite des Heimat-Museums in Filia, einem Bergdorf auf der griechischen Insel Lesbos. Das „Ekklisiastikon Laikon Mouseion Filias“ (Kirchlich-Volkskundliches Museum Filia) gehört der Kirchengemeinde Filia. Von 2016 bis 2019 hat eine Gruppe Studierender der Universität des 3. Lebensalters an der Goethe-Universität Frankfurt/M unter der Leitung von Ulrike Krasberg, die Sammlung des Museums zu einer Ausstellung aufgearbeitet, zusammen mit Pater Simeon, dem Verantwortlichen für das Museum, der Heimatkunde-Lehrerin Georgia Kokkinogeni an der Kalfagianni-Realschule Filia und Dorfbewohnerinnen und -bewohner.
Die Objekte der Ausstellung sind Dinge aus dem Leben in Filia Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Das Besondere dieser Sammlung ist die Herkunft der Objekte. Sie stammen einerseits aus dem Nachlass der sehr wohlhabenden Familie Karagianopoulou, die als Archonten (Lehnsherren) die Geschicke des Dorfes bis zum Ende des Osmanischen Reichs, zu dem die Insel bis 1922 gehörte, leitete. Darunter sind zum Beispiel exquisite Seidenkleider der Damen der Karagianopoulou-Familie, die den Pariser Schick aus der „Belle Epoque“ zeigen. Andererseits umfasst die Sammlung Dinge des täglichen Gebrauchs der Dorfbevölkerung aus derselben Zeit: Geschirr, Teppiche, Kleidung, Wohndekor und religiöse Objekte der Hausaltäre. Und schließlich Objekte, die einst für die Durchführung von orthodoxen Gottesdiensten gebraucht wurden. All diese Dinge erzählen Geschichten aus der Vergangenheit des Lebens in Filia, in der Landadel, Kirche und bäuerliche Bevölkerung eine Lebensgemeinschaft bildeten. Und nicht zuletzt trägt auch die Unterbringung des Museums im ehemaligen Handelskontor der Familie Karagianopoulou – errichtet 1874 – dazu bei, die Museumsbesucherinnen und -besucher tief in die Atmosphäre des damaligen Lebens in einem griechischen Dorf eintauchen zu lassen.
Die Geschichten zu den Dingen und zum Leben im Dorf haben wir gesammelt und erzählen sie hier. Dabei wird die Vergangenheit Filias lebendig, als einem authentischen Ort in den Bergen der Insel Lesbos, der über viele Jahrhunderte hinweg wirtschaftlich autark und zugleich offen war für die Welt außerhalb des Dorfs und der Insel.
Ein Film über die Arbeit im Museum Filia
Dieser Film von Julia Swoboda zeigt Einblicke in die Arbeit einer Gruppe Studierender an der Universität des 3. Lebensalters der Goethe-Universität Frankfurt/M im September 2017 im Museum Filia. Die Gruppe war nach Filia gereist, um zu helfen, die Sammlung des Museums zu einer Dauerausstellung neu zu gestalten. Der Film ist eine Dokumentation nicht nur über einzelne Arbeitsschritte, sondern auch darüber, wie Deutsche und GriechInnen gemeinsam die Geschichte des Dorfes in den Sammlungsobjekten lebendig werden lassen. Zu sehen ist die Kommunikation zwischen Deutschen und DorfbewohnerInnen, um die kulturelle und historische Bedeutung der Sammlungsobjekte, ihrer Herstellung und Funktionen zu verstehen. Die Kommunikation fand auf Griechisch und Deutsch statt, und die Aufnahmen zeigen, dass eine Verständigung auch ohne gute Kenntnisse der jeweils anderen Sprache gelingen kann.