Häuser in Filia

von Ulrike Krasberg

Mein Haus in Filia wurde vor über 200 Jahren von einer türkischen Familie im Dorf erbaut. (Aus historischen Dokumenten geht hervor, dass im 17. Jahrhundert etwa ein Drittel der Häuser im Dorf muslimische Familien beherbergte. Im 19. Jahrhundert waren es noch etwa ein Viertel. Es gab sowohl eine Kirche in der Ortsmitte als auch ein paar Gassen weiter eine Moschee und ein Hamam am Ortsrand).

Foto: U. Krasberg, 2017
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Gespräch mit Frau Stasa über die Familie Karagianopoulos

von Bernhard Weinmann, Rita Spanier und Ulrike Krasberg

Das Folgende ist eine Zusammenfassung von Ausschnitten eines auf Tonband aufgenommenen Gesprächs mit Frau Stasa in Meni’s Kafeneion. Stasa wurde in Filia geboren, lebt auch heute noch dort und war als Kind und Jugendliche eine enge Freundin von Elvira, der Urenkelin von Victoria und Georgos Karagianopoulou, der letzte Archonten von Filia, ehemalige Besitzer des heutigen Museumsgebäudes.

Mitglieder der Familie Karagiannopoulou. Foto: Museum Filia
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Gespräch mit dem Popen über das heilige Öl bei der Taufe

In der Sammlung befindet sich ein kleines silbernes Fläschchen mit einer Kette

Frage: Was kannst du uns über die Taufe und das Taufwasser erzählen? Du hast gesagt, dass dem Taufwasser Duftessenzen hinzugefügt werden, die auf eine bestimmte Art und Weise hergestellt werden.

Sakrales Gefäss für Tauföl. Foto: Museum Filia
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Essgeschirr

von Ulrike Krasberg

Jedes Dorf hatte einen Töpfer…

… der für das notwendige Koch- und Essgeschirr der Bewohner sorgte. Viele Haushalte besaßen auch kupfernes Kochgeschirr, das als Teile der Aussteuer von der Mutter an die Tochter vererbt wurde. Es diente aber mehr dem Prestige als dem Kochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch in Griechenland Emaillegeschirr als für jeden erschwingliches Massengut produziert und wurde in Filia verwendet.

Der Töpfer von Filia, 1989. Foto U. Krasberg Μουσείο Φιλιά Λέσβου
Der letzte Töpfer von Filia, 1989. Foto U. Krasberg
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Όψεις της παλιάς ιστορίας της Φίλιας και της εκπαίδευσής της

Στρατής Αναγνώστου

«Τα χριστιανικά χωρία επί της νήσου… κείνται συγκεντρωμένα εις τόπους αφανείς, αποθαλασσίους, και μελαγχολικούς και αποκεκρυμμένους εντός κοιλάδων ορεινών και … μακράν της παραλίας, αφ’ ης τους απεμάκρυνεν ο φόβος των πειρατών». Ο παραπάνω ισχυρισμός δημοσιεύτηκε το 1850 και ανήκει στον Μανταμαδιώτη λόγιο και διδάσκαλο της εποχής Σταυράκη Αναγνώστη και εξηγεί ορισμένους από τους λόγους, για τους οποίους η συντριπτική πλειοψηφία των  χωριών της Λέσβου έχει  ιδρυθεί στο εσωτερικό του νησιού.

Kalfagianneio Gymnasio Filias. Foto: Ch. Empter
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Geräusch, Ton, Musik. Eine akustische Bestandsaufnahme in Filia

von Katrin Swoboda

Anfang April ist es noch sehr kalt in Fília. Die Straße und Plätze sind leer, erst am Ende der Woche, am Tag vor dem orthodoxen Ostern und mit zunehmender Wärme, werden Tische und Stühle nach draußen gestellt. Auch mehr Menschen, Familienangehörige, Besucher füllen die Straßen und verändern die akustischen Wahrnehmungen. Ich werde versuchen, von außen nach innen gehend, Geräusche, Töne und Musik, wie ich sie wahrgenommen und erklärt bekommen habe, zu beschreiben.

Gassen in Filia. 2015
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Filia: Ethnobotanische Notizen

von Anja Antony

Mein Fachgebiet ist die Ethnobotanik. Sie untersucht die Verwendung von Pflanzen durch die Menschen in unterschiedlichen Kulturen. Oft stellt es sich dabei heraus, dass gerade in Landschaften mit artenreicher Vegetation auch eine kulturelle Vielfalt ausgeprägt wird, die sich in Lebensformen, Brauchtum oder Handwerk zeigen. Daher war ich für die Gelegenheit dankbar, die sich im Rahmen der ethnologischen U3L-Exkursion in das Bergdörfchen Filia bot, hier die artenreiche Flora der Insel Lesbos und ihre traditionelle Nutzung durch die Menschen studieren zu können.  

Obstbaumblüten Ostern 2015. Foto: A. Antony, 2015
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Eine alte Tradition der Frauen: Seidenproduktion

von Ulla und Norbert Fink

Die Seidenraupenzucht hat in Filia eine lange Tradition. Für die Seidengewinnung benötigt man die Eier des Seidenspinners (Bombyx mori), Wärme zum Ausbrüten und Blätter des Maulbeerbaums zur Ernährung der Seidenraupen. Diese schlüpften nach 10-15 Tagen aus. Innerhalb von 30-35 Tagen häutet die Raupe sich viermal. Sie hört dann auf zu fressen und spinnt sich in einen Kokon ein. Bevor sie ein Schmetterling wird, wirft man den Kokon in heißes Wasser, um den Faden zu gewinnen, der und 3-4000 Meter lang ist. Dieser wird zu Stoffen gewebt. 

Meropi
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